Große Ketten und spannende Sorten – Kaffeekultur in China

Als 1949 mit der Gründung der Volksrepublik die Geschichte des modernen Chinas begann, spielte Kaffee dort praktisch noch keine Rolle. Heute, über 70 Jahre später, hat sich das Bild drastisch gewandelt – wie so vieles, im Reich der Mitte. Das Land, dessen Getränkekultur die längste Zeit von Tee und Reiswein bestimmt wurde, gehört mittlerweile zu den absoluten Boom-Märkten der Kaffee-Branche. Neben nationalen und internationalen Coffee-Shop- und Convenience-Store-Ketten gewinnen zunehmend auch kleine, spezialisierte Cafés an Relevanz. Doch das bevölkerungsreichste Land der Erde glänzt nicht nur als attraktiver Absatzmarkt. Chinesische Kaffees überzeugen durch spannende Geschmacksprofile und können qualitativ längst mit Sorten aus anderen renommierten Anbaugebieten mithalten. Für die Kaffee-Profis und -Enthusiasten des WMF Coffee Excellence Centre lohnt sich also ein Blick auf die chinesische Kaffeekultur.

Das Land des Tees kommt auf den Kaffee-Geschmack

China sowie seine Ess- und Trinkkultur angemessen zu beschreiben, ist kein leichtes Unterfangen. Auf das flächenmäßig drittgrößte Land der Welt verteilen sich 1,4 Milliarden Menschen – es überrascht also nicht, dass sich kulturelle Aspekte wie Kunst, Küche und sogar Sprache von Region zu Region oft massiv unterscheiden. So stehen etwa die würzigen und scharfen Gerichte der westlichen Provinz Sichuan in starkem Kontrast zu den süß-sauren Aromen im Süden und Osten des Landes. Bei den Getränken ist das Bild hingegen deutlich einheitlicher: Reiswein, heimisches Bier und Tee werden überall gerne getrunken, besonders letzterer wird häufig auch als chinesisches Nationalgetränk bezeichnet. Vor wenigen Jahrzehnten begann schließlich auch die westliche Vorliebe für Kaffee in China Fuß zu fassen. Erste, vereinzelte Coffee-Shops gaben in den Neunzigerjahren den Startschuss für eine rasante Entwicklung, die bis heute anhält.
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Beispielloses Wachstum und steigende Qualität

Als Epizentrum des chinesischen Kaffee-Booms lässt sich fraglos die Hafenstadt Shanghai ausmachen. Vor nur etwas mehr als 20 Jahren eröffneten hier erste Filialen bekannter, westlicher Café-Ketten – heute finden sich bereits ca. 8.000 Coffee-Shops in der 24-Millionen-Einwohner-Metropole. Alleine zwischen 2008 und 2018 steigerte sich der Kaffeekonsum in China um beeindruckende 1.032 Prozent und auch für die Zukunft wird eine Wachstumsrate von 30 Prozent pro Jahr prognostiziert. Kein Wunder also, dass diverse Unternehmen aus dem In- und Ausland versuchen, sich auf diesem attraktiven Markt zu positionieren. Neben bekannten Coffee-Shop-Konzernen aus Amerika und Europa machten dabei in den letzten Jahren vor allem einheimische Startups von sich reden. Diese neuen Kaffee-Player stehen für einen konsequenten Fokus auf Digitalisierung und Self-Service, der ihnen einen rasanten Aufstieg auf dem chinesischen Markt ermöglichte. Mit einem unkomplizierten Bestell- und Bezahlprozess per Smartphone orientieren sich die Unternehmen dabei klar am modernen Lebensstil junger Chinesen.

Vom verstärkten Interesse an Kaffee profitieren jedoch nicht nur große Konzerne. Auch kleine, inhabergeführte Cafés haben mittlerweile ihren festen Platz auf dem chinesischen Markt. Sie bieten den – immer besser mit den Qualitätskriterien vertrauten – Kunden sorgfältig ausgewählte und zubereitete Kaffees in ansprechendem Ambiente. Neben Lieblings-Spezialitäten wie Latte Macchiato und Americano erfreuen sich vor allem in den Sommermonaten Kaltgetränke wie Iced Latte, Iced Americano oder Frappé großer Nachfrage. Diese Entwicklung ergänzt sich zudem mit der positiven Entwicklung der in China angebauten Bohnen.

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Hoher Ertrag, feine Aromen

Der Kaffeeanbau in China begann bereits im späten 19. Jahrhundert in der Region Yunnan und auch heute kommt noch fast der gesamte chinesische Kaffee aus der südwestlichen Provinz. Auf Initiative der Regierung, die Kaffee früh als wichtigen Wirtschaftsfaktor erkannte, wurden hier die Anbauflächen stark ausgeweitet, wodurch der Ertrag massiv gesteigert werden konnte. Mit 140.000 Tonnen jährlich, werden mittlerweile etwa 1,5 Prozent der weltweiten Produktion in Yunnan geerntet. Seit in den Fünfzigerjahren der industrielle Anbau begann, steigerte sich jedoch nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität drastisch und heute glänzen viele Farmen und Kooperativen mit hohen Standards und Know-how. Unter Experten genießen die Bohnen der Sorte „Catimor“, die die Anbauflächen in Yunnan dominieren, einen guten Ruf: Vor allem süße und fruchtige Noten, erdige Untertöne und wenig Säure zeichnen die beliebte Arabica-Variante aus. Chinesische Bohnen stellen somit eine hervorragende Alternative zu gängigen Kaffees aus Lateinamerika oder Afrika dar. Röstereien und Cafés in China sind mit diesen Vorzügen schon länger vertraut – doch auch im Westen erfahren die Bohnen aus Yunnan, ob für einen Blend oder als Single-Origin, immer mehr Zuspruch.

Spitzenqualität und digitale Lösungen für den Zukunftsmarkt

Selbstverständlich hat der chinesische Markt auch für die WMF Group im Bereich der Kaffeemaschinen große Bedeutung. Die innerhalb weniger Jahre enorm gestiegene Kaufkraft in Verbindung mit einer rasant steigenden Zahl von Coffee-Shops und Convenience-Stores, führt zu einer schnell wachsenden Nachfrage. Der Pro-Kopf-Kaffee-Konsum in China liegt zwar noch deutlich unter dem europäischen oder amerikanischen Durchschnitt, steigert sich jedoch insbesondere in den großen Ballungszentren deutlich. Ein Motor dieser einzigartigen Entwicklung stellt die aufsteigende chinesische Mittelschicht dar. Über 150 Millionen Haushalte des Landes werden bereits zu dieser Einkommenskategorie gezählt und diese Zahl könnte sich bis 2035 mehr als verdoppeln. Jedoch ist das gestiegene Einkommen nicht allein für diesen Boom verantwortlich. Zweiter, entscheidender Faktor ist die immer höhere Affinität zu einem modernen, urbanen Lifestyle. Deswegen sind für viele junge Chinesen, neben den Kaffeespezialitäten selbst, auch die Einbindung mobiler Bestell- und Bezahllösungen sowie ein hoher Automatisierungsgrad wichtig.

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Digitale Plattform für effiziente Automatisierung

WMF Professional Coffee Machines wird diesen Anforderungen mit verschiedenen technischen und digitalen Lösungen gerecht. Die hochwertigen Kaffeevollautomaten stellen sicher, dass Kunden jederzeit ihr Wunschgetränk in Spitzenqualität erhalten. Convenience-Stores und Quick-Service-Restaurants setzen dabei meist auf Vollautomaten für den mittleren und großen Bedarf. Teil-automatisierte Siebträgermaschinen, wie die WMF espresso, sind hingegen für spezialisierte Cafés und Coffee-Shops interessant. Auch auf Software-Seite wird WMF den Bedürfnissen des chinesischen Marktes gerecht: Die Einbindung digitaler Anwendungen zum Bestellen ist unkompliziert möglich, Mobile-Payment-Anbieter wie WeChat oder AliPay werden problemlos unterstützt. Als einziger Hersteller bietet WMF zudem eine eigens entwickelte, digitale Lösung an, die den rechtlichen Anforderungen Chinas entspricht und lokal gehostet wird. Sie bietet Betreibern die gleichen Vorteile wie die globale Telemetrie-Plattform WMF CoffeeConnect, etwa eine genaue Überwachung und Auswertung der Gerätedaten und des Getränke-Outputs. Diese Möglichkeiten sind vor allem im – in China zunehmend populären – Selbstbedienungsbereich relevant. Selbst vollständig automatisierte Stores ohne Kassierer, lassen sich so effizient managen. Technische Innovationen machen hierbei zudem spannende, neue Konzepte möglich – beispielsweise sogenannte „Robotic Coffeebars“, in denen WMF-Maschinen zum Einsatz kommen.

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Immer nah an den Kundenbedürfnissen

In den 15 Jahren seit der Gründung einer ersten Niederlassung in China, hat sich WMF Professional Coffee Machines zu einer festen Größe im Land der Morgenröte entwickelt. Als einer von wenigen westlichen Herstellern setzte das Unternehmen nicht auf Importeure, sondern gründete schon früh eine eigene Gesellschaft vor Ort. Dieses Vorgehen erlaubt es, den Direktvertrieb an Key-Accounts, den Service sowie das Produktmanagement exakt auf die lokalen Bedingungen anzupassen. Damit trotz der großen Nachfrage jeder Kunde die Maschinen und Technologien bekommt, die er für sein Geschäftsmodell benötigt, arbeitet das Unternehmen zudem mit mehreren Vertriebspartnern zusammen. Diese verteilen sich auf die Millionenmetropolen Peking, Shanghai, Guangzhou, Xi’an sowie Chengdu und decken somit einen Großteil des Marktes ab. Insbesondere in Shanghai, das von Anfang an eine Vorreiterrolle für die chinesische Kaffeekultur innehatte, ist WMF mit seinen Partnern sehr präsent. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um die einzigen Vertriebskanäle: Über verschiedene Röster, Händler für Hotelausstattung und Operatoren können Kunden ihre gewünschten Geräte ebenfalls beziehen.

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Wie auch in anderen Regionen, kommen die WMF Kunden in China aus den verschiedensten Branchen. Neben der bekannten Coffee-Shop-Kette Tim Hortons, die auf die WMF espresso vertraut, sind besonders Convenience-Stores wie Family Mart und Quick-Service-Restaurants wie Dicos, Burger King oder das Alibaba-Tochterunternehmen Hema hervorzuheben. Sie arbeiten vor allem mit leistungsfähigen, hochwertigen Vollautomaten, wie der WMF 1500 S und der WMF 5000 S. Deren hohe Effizienz in Verbindung mit innovativer Ausstattung erlaubt es, auf dem extrem kompetitiven chinesischen Markt durch Top-Qualität und faire Preise zu glänzen. Kombiniert mit den bereits erwähnten Möglichkeiten der Digitalisierung und Automatisierung, bietet sich so ein einzigartiges Gesamtpaket.

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